Eine kleine Geschichte über die Mohnblume

Die Mohnblume ist der Fruchtbarkeitsgöttin Ceres (griechisch Demeter) geweiht.
Die alten Mythen berichten, dass sie ihre Tochter an den Gott der Unterwelt verlor. Der Kummer von Ceres war so tief, das er weder Zeit noch Raum kannte. Tagein, tagaus suchte sie nach ihrem Kind. In tiefer Trauer und Verzweiflung wandte sich ihr Blick sogar von ihrer Aufgabe - sich um die Fruchtbarkeit der Felder zu kümmern - ab. Die Früchte auf den Feldern erstarben, die Welt geriet ins Wanken…

Somnus, der Gott des Schlafes, erschuf daraufhin für Ceres die Mohnblume. Ihr süßer Saft ließ sie endlich schlafen und zur Ruhe kommen, und im Schlaf löste sich ihre Trauer auf. Der Mohn heilte die Wunden ihres Herzens; die Welt begann sich wieder zu drehen.

Auch für unsere gefangenen Herzen streute Ceres die Mohnblume in alle Felder, Wegesränder und Wiesen. Wo sie mit ihren leuchtend roten Blüten alles, was unsere Herzen gefangen hat, zu überstrahlen vermögen. Sie geben uns die Kraft, uns aus der Dunkelheit herauszuführen, zurück ins Licht. Abertausend kleine Wegweiser des Lebens und der Liebe.

Der Mohn ist das Sinnbild für Wärme und Trost, für die Fruchtbarkeit, für Leben und Vergehen und unvergängliche Liebe.

Der Zauber dieser Blume heilt gebrochene Herzen, ebenso erfüllt er Herzenswünsche…

 

Quellenangabe: happinez Nr. 4/2012
Text D. Teves / A. Kessler